Ein verwilderter Garten

Wie baut man ein Haus in einem verwilderten Obstgarten am Ortsrand einer burgenländischen Kleinstadt, ohne die entrückte Aura dieses Ortes zu zerstören? Wie erreicht man, dass ein Bauwerk jenen Grad an Tiefe, Selbstverständlichkeit und Ruhe ausstrahlt, der diesem Ort angemessen ist? Die wechselnden Stimmungen der Tages- und Jahreszeiten, die Lage von Baumgruppen und das durch Blattwerk gefilterte Licht werden zu zentralen Ausgangspunkten des Entwurfs. Es entsteht die Idee eines ebenerdigen Hauses unter Bäumen, dessen Trakte windmühlenartig ausgreifen und vorgelagerte Gartenbereiche räumlich fassen. Handgeschlagene Ziegel aus Abbruchhäusern prägen die äußere Erscheinung des Hauses. Ihre Rauheit und haptische Präsenz sind entscheidend für eine glaubwürdige Verankerung des Bauwerks mit seiner Umgebung. Heute ist der ehemals verwilderte Garten eine gepflegte, parkähnliche Oase und das Haus, mittlerweile gut eingewachsen, ein unaufdringlicher, introvertierter Rückzugsort für seine BewohnerInnen.

Fotografie: © Paul Ott

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